Liebe Leserin, lieber Leser!

Zur Weihnachtsgeschichte, wie wir sie kennen, gehören auch sie: die drei Deuter der Sterne aus dem Orient. Am Himmel entdecken sie einen Stern, der sie ins Nachden-ken bringt. Schließlich deuten sie ihn als Symbol für eine hoffnungsfrohe Zukunft, als Zeichen für die Geburt eines Friedenskönigs. Und sie machen sich auf den Weg, ihn mit eigenen Augen zu sehen.
Diese drei Sterndeuter stehen für mich als Sinnbild für diese Zeit. Politiker, Wissenschaftler und viele Menschen versuchen, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Wie werden sich die vielen Krisen, die momentan unser Leben prägen, weiterentwickeln? Wie wird sich unsere Wirtschaft und unser gesellschaftliches Zusammenleben verändern?Viele Missionsgesellschaften und kleinere und größere Entwicklungsorganisationen stellen sich ähnliche Fragen: Die gegenwärtigen Krisen haben dazu geführt, dass weniger finanzielle Mittel für die Ärmsten der Armen weltweit zur Verfügung stehen. Auch wir in der Hildesheimer Blin-denmission spüren das. NGOs stehen vor der Frage, wie sie auch zukünftig nachhaltig fördern können.
Die Gespräche mit unseren Partnern in Myanmar bewegen mich immer wieder aufs Neue. Ihr Alltag ist von militärischen Aktionen gegen die Bevölkerung, finanziellen Nöten und ständigen Schwierigkeiten bestimmt. Sie lassen sich aber eins nicht nehmen: den optimistischen Blick in die Zukunft, die Hoffnung, dass Friede in ihrem Land einkehren wird. Sie tun es den Sterndeutern aus dem Orient gleich.
Beim Schreiben dieses Magazins habe ich mich von diesem hoffnungsfrohen Blick in die Zukunft bestimmen lassen. Die Geschichte der HBM hat ja auch vor 125 Jahren in Hongkong so begonnen. Waren es anfangs 5 blinde Kinder in Hongkong, sind es heute mehrere hundert Mädchen und Jungen in verschiedenen Ländern Südostasiens, die von der HBM unterstützt werden. Mit diesem hoffnungsvollen Blick möchte ich Sie ermutigen, Ihren Optimismus zu bewahren und mit uns in der Hilfe für blinde Kinder verbunden zu bleiben. Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr.

Ihr

Andreas Chrzanowski