Ein Tag der Hildesheimer Blindenmission - Ein Tag für Myanmar

Am Sonntag, den 3. März 2024, feierte die Hildesheimer Blindenmission (HBM) erstmals ihr Jahresfest in der Lamberti-Kirche. Der besondere Gast des Tages war Frau Kwai Nan aus der Blindenschule Bawa Thit, Myanmar, die anlässlich einer internationalen Preisverleihung in Deutschland war.

Das Jahresfest begann mit einem Gottesdienst, an dem alle drei Innenstadt-Gemeinden Hildesheims teilnahmen. Frau Kwai Nan gab einen bewegenden Einblick in die Arbeit der Blindenschule Bawa Thit, einer der wenigen Schulen in Myanmar, die blinde Kinder unterrichtet. Aufgrund der militärischen Konflikte und fehlender Unterstützung leidet die Schule derzeit unter Lebensmittelknappheit und ist auf externe Hilfe angewiesen.

Nach dem Gottesdienst hatten die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, das Land Myanmar und die Arbeit der HBM näher kennenzulernen. Dr. Zöllner, ein erfahrener Myanmar-Kenner, vermittelte in seinem Vortrag tiefere Einblicke in die kulturellen und historischen Hintergründe des Landes.

Am Nachmittag berichtete Frau Kwai Nan ausführlich über die Situation behinderter Menschen in Myanmar. Es gibt kaum ausgebildete Förderlehrer, weshalb die Blindenschule Bawa Thit ihre Lehrer selbst ausbildet. Besonders besorgniserregend ist die Lage blinder Mädchen, da Bildungskosten häufig gescheut werden. Die Blindenschule ermutigt Eltern, ihre Töchter zur Schule zu schicken, und wird dabei von der HBM unterstützt.

Am Ende der Veranstaltung äußerten die Besucherinnen und Besucher den Wunsch, auch im nächsten Jahr einen Tag der HBM zu feiern. Das Kuratorium und der Vorstand der HBM nahmen diesen Wunsch gern auf.

Das Fest der HBM wird im nächsten Jahr am 23. März 2025 stattfinden.

Als die letzten Töne im Kleinen Saal der Elbphilharmonie verklungen waren, brandete tosender Applaus auf, der nicht enden wollte. Auf der Bühne das Hamburg Anklung Orchester und die Musikgruppe Gondang batak. Ein besonderes musikalisches Programm erwartete die 500 Besucherinnen und Besucher. Traditionelle indonesische Stücke, klassische Werke und bekannte Filmmusiken wurden gespielt, um Spenden für die Arbeit der HBM zu sammeln. Die Idee zu diesem Konzert entstand bereits ein Jahr zuvor.

Luna Pujianto hatte sich über das ASA-Stipendienprogramm der Engagement global gGmbH bei der HBM beworben. Ihre Eltern kommen aus Indonesien. Sie selbst ist in Bremen aufgewachsen und hat an der Universität Hamburg ihre Sprachkenntnisse in Indonesisch verbessert.

Bevor sie ihr Praktikum an der Blindenschule YAPENTRA in Indonesien absolvierte, begleitete sie bereits Andreas Chrzanowski, Leiter der HBM, als Übersetzerin auf seiner Dienstreise nach Indonesien. Während des mehrwöchigen ASA-Studienaufenthaltes an der Blindenschule stand für sie fest, die Schule in Medan mit einer eigenen Aktion zu unterstützen.

Sie überzeugte Adrian Janitra Putra und Amelia Arnold, alle drei Mitglieder des Hamburg Angklung Orchestra, ein Benefizkonzert für die HBM in der Elbphilharmonie zu organisieren. Doch damit nicht genug: Das dreiköpfige Team drehte einen 90-minütigen Dokumentarfilm über die Lebenssituation blinder Kinder und Jugendlicher in der Schule auf Sumatra. Der Film über die YAPENTRA Blindenschule wurde im November 2023 an der Universität Hamburg uraufgeführt. Weitere Vorführungen werden folgen.

Für Luna Pujianto, Adrian Janitra Putra und Amelia Arnold steht auch nach dem Konzert fest: Wir werden uns weiter für die blinden Schülerinnen und Schüler in Indonesien engagieren. Der Erlös des Konzerts kommt zu gleichen Teilen der Blindenschule YAPENTRA und dem Ausbildungszentrum auf Nias zugute.