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Liebe Leserin, lieber Leser!


Ein Kompass. Vor über 2.000 Jahren wurde er in China erfunden und später von den Europäern weiterentwickelt. Bis heute ist er ein wichtiges Hilfsmittel zur Navigation, nicht nur für Seeleute und Reisende auf Expeditionen. Ein Kompass, eine Hilfe, nie die Richtung zu verlieren.


In China hat auch vor über 130 Jahren die Reise der Hildesheimer Blindenmission begonnen. Und von Anfang an war die Richtung klar. Hilfe zur Selbsthilfe für blinde Kinder und Jugendliche, Förderung ihrer Fähigkeiten und eine schulische wie berufliche Bildung. Angefangen von Luise Cooper haben die leitenden Personen bei der HBM immer wieder gewechselt, die staatlichen und gesellschaftlichen Bedingungen haben sich über die Zeit rasant verändert und doch: die HBM hat daran gearbeitet, nie das Ziel aus den Augen zu verlieren.

 

Das gilt auch für die Männer und Frauen, die in den letzten Jahren im Vorstand und im Kuratorium die Entwicklung der HBM maßgeblich verantwortet haben. Einige davon werden im Dezember nach vielen Jahren aufhören, wie Irmela Wrede, Rudolf Rengstorf und Wilfried Röbbeln.


Als neuer Geschäftsführer habe ich die Stadt Hildesheim auch mit einem Kompass erkundet. Dabei habe ich kein Gerät mit einer Nadel genutzt, sondern einen digitalen Kompass in meinem Handy. Digitale Geräte geben heute vielfach die Richtung vor. Für seheingeschränkte Menschen ist diese Entwicklung ein großer Fortschritt hin zur Selbstständigkeit. Und in der Corona-Krise war das Online-Lernen die einzige Möglichkeit, die blinden Schülerinnen und Schüler zu unterrichten. Diese Erfahrungen werden dazu beitragen, welche Ausrichtung unsere Partnerschulen für die zukünftige Entwicklung der Blindenbildung nehmen werden.

Ein Kompass. Früher das Gerät, das nur ein Navigator oder der Kapitän einzusetzen wusste. In der Richtungsfindung der Hildesheimer Blindenmission heute braucht es nicht nur Einen, der den Kurs vorgibt, sondern viele, die mit ihren Gedanken und aktiver Hilfe dazu beitragen, blinden Kindern und Jugendlichen eine Chance im Leben zu geben. Und wie es im Jahr 2021 aussieht, ist die Arbeit der HBM immer noch notwendig. Wir danken Ihnen als Privatperson, als Kirchengemeinde, Unternehmen, Institution und Organisation, dass Sie unseren Weg unterstützen.

 

Ihr

Andreas Chrzanowski