Wie schmiert man sich eigentlich sein Brötchen, wenn man nichts sehen kann? Wie bewegt man sich draußen nur mit einem Blindenstock als Hilfe? Was nimmt man wahr, wenn man nur auf das Hören und Riechen angewiesen ist?
Die Schülerinnen und Schüler unserer Blindenschulen hätten auf diese Fragen schnell eine Antwort. Es ist ihr Alltag. Nicht so für die sieben Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Andreanum in Hildesheim.
Anfang des Schuljahres nahmen sie anlässlich eines Projekttages ihrer Schule am Workshop „Blind Date mit dem Leben“ teil, das die Hildesheimer Blindenmission veranstaltet hatte.
Pastor Andreas Chrzanowski, Geschäftsführer der Hildesheimer Blindenmission und Frau Dr. Susanne Maier, Mitglied des Kuratoriums der HBM, stellten die Schülerinnen und Schüler vor so man-che Herausforderung.
Ein Frühstück unter einer Schlafmaske. Die Fragen kamen schnell. Wo ist gleich das Messer und mit welcher Seite kann man das Brötchen aufschneiden? Wie kommt dann die Marmelade drauf? Wann ist das Glas voll? Dann das Laufen mit dem Blindenstock in der Stadt. An Kirchenmauern entlang, Hören auf Verkehr und tickende Ampeln, das Fühlen eines Stadtmodells.
Sichtlich stolz waren alle am Ende des Workshops, diese Herausforderung gemeistert zu haben. Und Lena brachte es dann für alle auf den Punkt:
„Ich habe hohen Respekt vor allen blinden Menschen, die tagtäglich ihr Leben so bewältigen“.